Jesus war Jude und das Christentum galt in seiner Frühzeit als jüdische Sekte. Trotzdem haben Juden und Christen eine wechselvolle, meist unselige Geschichte hinter sich. Lange Zeit wurde das Judentum von der christlichen Theologie verunglimpft und bekämpft. Christlicher, religiös motivierter Antijudaismus begünstigte Verfolgung und Hass. Erst in jüngerer Zeit rang sich die Kirche zu einer neuen Sichtweise auf das Judentum durch. Christlich-jüdische Dialoginitiativen wurden gegründet und das Gemeinsame in den Vordergrund gerückt: die gemeinsame Vergangenheit als vorchristliches Gottesvolk, die gemeinsamen biblischen Bücher (die hebräische Bibel entspricht dem christlichen Alten Testament, mit Ausnahme der ursprünglich griechisch geschriebenen Bücher.) Das heutige Verständnis des Verhältnisses wurde von Johannes Paul II., der als erster Papst eine Synagoge besuchte, 1986 so formuliert: „Die jüdische Religion ist für uns nicht etwas Äußerliches, sondern gehört zum Inneren unserer Religion. Zur ihr haben wir Beziehungen wie zu sonst keiner anderen Religion. Die Juden sind unsere bevorzugten Brüder, unsere älteren Brüder.“
→Besondere Schwerpunkte in Judentum und Christentum gibt es an der Universität Graz (v.a. 20. Jahrhundert), Universität Wien (Rabbinen und Kirchenväter), und an der Privatuniversität Linz (Tora-Handschriften). Auch die Theologischen Kurse bieten einige Kurse dazu an. Einen Überblick erhalten Sie auch hier: http://www.martinus.at/oekumene/christlichjuedischerdialog/index.html