Mit dem ersten Adventsonntag beginnt immer ein neues Kirchenjahr. Die Leseordnung im Gottesdienst ist so angelegt, dass im Laufe von drei Jahren an den Sonntagen die wichtigsten Stellen aus allen vier Evangelien und aus den Apostelbriefen, sowie die Schriften des Alten Testaments in einer repräsentativen Auswahl gelesen werden.
Das Zweite Vatikanische Konzil wollte, "...dass den Gläubigen der Tisch des Gotteswortes reicher bereitet werde [...], so dass innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift dem Volk vorgetragen werden." (SC 51)
Obwohl das Matthäusevangelium vermutlich nicht das älteste der vier Evangelien ist, nimmt es eine Sonderstellung ein: Es eröffnet den neutestamentlichen Kanon und war schon in der frühen Kirche sehr beliebt. Wahrscheinlich um 80–90 n. Chr. von einem unbekannten jüdischen Autor verfasst, wurde es von Papias von Hierapolis dem „Matthäus“ zugeschrieben (vgl. Mt 9,9; 10,3).
Für die Erstellung des Evangeliums nutzt der Autor das Markusevangelium und eine Sammlung von Jesusworten und ergänzt sie mit Sondertraditionen, die nur im Matthäusevangelium zu finden sind (z.B. Mt 1–2; 20,1-16).
